Umfrage für Bachelorarbeit / Masterarbeit erstellen
Themen dieser Seite
- Fragestellung und Hypothesengenerierung
- Fragebogenerstellung
- Auswahl der Methodik
- Auswahl der Teilnehmer
- Datenauswertung
- Umfrage mit SPSS auswerten
- Vorlagen / Beispiele
Die Aufgabe, einen Fragebogen im Rahmen einer Abschlussarbeit wie einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation zu erstellen, ist individuell sehr unterschiedlich, je nach Fachrichtung und Fragestellung. Jedoch verbindet diese Arbeiten der wissenschaftliche Anspruch. Daher gibt es auch einige Punkte, die unabhängig vom Studienfach zu beachten sind.
Fragestellung und Hypothesengenerierung
Der Prozess der Erarbeitung einer Fragestellung für eine Abschlussarbeit unterscheidet sich stark nach Fachgebiet, Einrichtung, Art der Arbeit und verfügbarem Zeitraum.
Während es bei manchen Arbeiten wie z.B. Studienarbeiten oder Projektarbeiten üblich ist, eine konkrete Fragestellung bereits in der Aufgabenstellung zu erhalten, muss insbesondere für umfangreichere Arbeiten wie Bachelorarbeiten, Masterarbeiten oder Dissertationen meist ein eigener Themenvorschlag eingereicht werden. Meist ist dafür ein intensives Literaturstudium notwendig, das im Zeitplan für die Arbeit mit einberechnet werden sollte. Es ist hilfreich, die Fragestellung tatsächlich in Frageform zu formulieren, da sich so die benötigten Informationen besser ableiten lassen.
Meist ist die Fragestellung einer Untersuchung noch sehr allgemein gehalten. Je nach methodischem Vorgehen müssen nun noch konkretere Hypothesen formuliert werden. Dabei unterscheidet man deduktives von induktivem Vorgehen. Bei einem deduktiven Vorgehen werden ausgehend von dem theoretischen Hintergrund Annahmen und Hypothesen formuliert, die dann mit Hilfe der Untersuchung überprüft werden sollen. Bei einer induktiven Vorgehensweise wird man zunächst Daten zur Fragestellung erheben und anschließend aufgrund der Ergebnisse Annahmen und theoretische Zusammenhänge formulieren.
Fragebogenerstellung
Bei der Formulierung der einzelnen Fragen (oft auch Items genannt) ist es wichtig, die folgenden Punkte zu beachten:
- Klare, unmissverständliche Formulierungen benutzen, da ein Teilnehmer meist nicht nachfragen kann, was mit einer Frage gemeint ist
- Kurze Sätze wählen
- Fachwörter und Fremdwörter vermeiden
- Sich an die Sprache der Teilnehmer anpassen
- Abkürzungen vermeiden
- Eine Frage sollte sich immer nur auf einen Sachverhalt beziehen und nicht zwei Dinge gleichzeitig abfragen
- Suggestivfragen vermeiden. Eine Frage ist suggestiv, wenn sie dem Teilnehmer bereits eine Bewertung vermittelt. Die neutrale Frage "Wie finden Sie unser Firmenlogo ?" könnte zu anderen Ergebnissen führen als die Suggestivfrage "Finden Sie das neue Logo nicht auch sehr gut?", da hier bereits eine Bewertung vorweg genommen wird. Der Befragte könnte das Gefühl haben, er muss das neue Logo gut finden.
- Keine doppelten Verneinungen verwenden
- Absolute Begriffe wie "immer" oder "nie" vermeiden. Besser sind Formulierungen wie "im Allgemeinen" oder "meistens"
Auch die inhaltliche Relevanz der Fragen sollte bei der Formulierung bedacht werden. Die folgenden Fragen sollten für jede einzelne Frage mit ja beantwortet sein:
- Trifft die Frage für jeden Befragten zu?
- Hat jeder Befragte die Informationen zur Hand, die man braucht um die Frage zu beantworten?
- Bezieht sich die Frage auf einen Zeitraum, an den sich die Person gut erinnern kann?
- Ist die Frage einfach genug, um nicht die Motivation negativ zu beeinflussen?
Es gibt eine Vielzahl von Fragetypen und Darstellungsmöglichkeiten. Wofür man sich entscheidet, hängt davon ab, welche Aussagen man aufgrund der Antwort treffen möchte. Man sollte sich immer fragen, wie die Daten aussehen, wenn man ein bestimmtes Format benutzt und ob man daraus die nötigen Schlussfolgerungen ziehen kann. Insbesondere ist es wichtig, dass die Antworten differenziert genug sind, um Aussagen treffen zu können.
Weitere Informationen und Hilfestellungen finden Sie hier:
Auswahl der Methodik
Bevor man sich an die Gestaltung eines Fragebogens macht, sollte man sich entscheiden, welcher grundsätzlichen methodischen Richtung man folgen möchte. Man unterscheidet dabei zwischen quantitativen und qualitativen Methoden.
Bei quantitativer Methodik handelt sich um Methoden, mit deren Hilfe objektive Daten erhoben werden, die durch Zahlen ausgedrückt werden können. Man stellt also "Was...?" - Fragen. Man würde zum Beispiel einen Kunden fragen, ob er ein bestimmtes Produkt kaufen würde oder nicht. Den Antworten "Ja" oder "Nein" kann man dann Zahlen zuordnen. Zudem lässt sich in Zahlen ausdrücken, wie viele Personen welche Antwort gegeben haben. Bei quantitativen Verfahren stützt man sich auf methodisch genau festgelegte oder standardisierte Prozesse.
Bei qualitativer Methodik werden subjektive Daten erhoben. Sie beschäftigt sich oft mit Themengebieten wie Gründen für Verhalten, Einstellungen und Werten. Man stellt dort Fragen in der "Warum...?" - Form. Man würde hierbei z.B. einen Kunden fragen, warum er ein bestimmtes Produkt kaufen würde oder nicht. Die Antworten sind nun sehr subjektiv und individuell unterschiedlich und man kann ihnen oft nicht in sinnvoller Weise Zahlen zuordnen.
Für beide Arten von Untersuchungen kann man Fragebögen verwenden. Die Fragebögen unterscheiden sich dann lediglich in der Art der Fragen, die gestellt werden.
Auswahl der Teilnehmer
Je nach Fragestellung und Untersuchungsmethodik benötigt man eine unterschiedlich große Teilnehmerzahl. Wichtig ist, sich zunächst über die Grundgesamtheit für die Untersuchung klar zu werden. Grundgesamtheit bezeichnet alle Personen, über die man durch die Untersuchung eine Aussage treffen möchte. Es gibt nun unterschiedliche Möglichkeiten, Teilnehmer aus diesem Kreis auszuwählen. Dabei unterscheidet man Vollerhebungen, Stichprobenerhebungen und Fallstudien.
Vollerhebungen sind Untersuchungen, an denen alle Mitglieder einer bekannten Gruppe teilnehmen. Je nach Art und Größe der Grundgesamtheit kann dies jedoch sehr schwierig sein. Daher greift man oft auf Stichprobenerhebungen zurück. Wichtig ist dabei, dass die Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit ist, über die man eine Aussage treffen möchte, d.h. sie sollte ihr in den entscheidenden Merkmalen entsprechen. Bei einer Stichprobenerhebung kann man von einer Faustregel von mindestens 10 - 15 Teilnehmern pro Hypothese ausgehen, deren Daten in die endgültige Auswertung mit eingehen sollten. Fallstudien sind Untersuchungen, die sich nur mit einzelnen Personen beschäftigen. Oft werden diese Personen aufgrund von besonderer Expertise oder anderen herausragenden Merkmalen ausgewählt.
Datenauswertung
Für wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere bei solchen quantitativer Natur, sind oft ausführliche statistische Analysen notwendig. Bei der Verwendung von 2ask bekommen sie für jedes Item eine graphische Darstellung der Häufigkeitsverteilungen. Zudem bekommen Sie die Rohdaten sowie die Syntax der Auswertungen für die Verwendung mit SPSS. Damit ist es möglich, weitere Analysen durchzuführen, ohne die Daten mühsam übertragen zu müssen.
Umfrage mit SPSS auswerten
Nachfolgend finden Sie eine Anleitung wie Sie IIhre Umfrage mit SPSS auswerten können:
Einführung in SPSS
Vorlagen / Beispiele
Beispiele für Fragebögen für viele unterschiedliche Fachgebiete und Fragestellungen finden Sie auf der folgenden Seite:
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